Krautbundpflanzen
In das Sandebecker Krautbund gehören 24 Pflanzen:
Königskerze
Gerste
Roggen
Hafer
Weizen
Alant
Augentrost
Baldrian
Dost
Golddistel
Raukenblättriges Greiskraut
Johanniskraut
Kamille
Knoblauch
Mariendistel
Odermennig
Pfefferminze
Rainfarn
Schafgarbe
Sumpfschafgarbe
Tausendgüldenkraut
Thymian
Wermut
Große Fetthenne
Königskerze:
Arten: Großblütige Woll – Königskerze, ca. 200cm hoch,
kleinblütige Königskerze, ca. 100-150 cm hoch.
Standort: An sonnigen, trockenen Plätzen, auf Schutthalden, am Wegrand.
Sammelzeit: Juli-August
Anwendung: Tee als Aufguss der Blüten bei Husten, Heiserkeit, Katarrh.
Gerste:
Gerste ist eine Getreidepflanze mit kurzem Halm und langbegrannter, vielseitiger Ährenrispe.
Aus Braugerste wird Malz für Bier gewonnen.
Graupen und Grieß werden aus Gerste hergestellt.
Erntezeit: Ende Juli
Hafer:
Der Blütenstand ist, im Gegensatz zu den anderen Getreidearten, eine lockere Rispe.
Aus den Haferflocken wird ein Haferschleim gekocht, der bei Magen – und Darmbeschwerden hilft.
Auch zur Herstellung von Kindernahrung werden Haferflocken verwendet.
Erntezeit: August
Roggen:
Roggen ist eine wichtige Getreidepflanze.
Die Ähren haben Grannen.
Das Roggenmehl ist dunkler und proteinreicher als Weizenmehl.
Erntezeit: Ende Juli – August.
Weizen:
Weizen zählt zu den ältesten Kulturpflanzen.
Weizenmehl ist besonders hell und wird vorwiegend zu Teigwaren verwendet. Feines Backwerk, Nudeln und Grieß werden aus Weizenmehl hergestellt.
Erntezeit: August
Alant:
Standort: Bei uns wächst der Alant nur in Gärten, ca. 150cm hoch.
Anwendung: Wird als fertige Zubereitung aus der Apotheke nach Gebrauchsanweisung verabreicht.
Aufkochen der getrockneten Wurzeln, ( Helenenwurzel) bei Pilzerkrankungen, stärkt den Organismus, lindert Husten und Verschleimung.
Augentrost:
Standort: Nasse und trockene Wiesen, Magerwiesen,
10-30 cm hoch.
Augentrost ist in der Sandebecker Feldflur nicht mehr zu finden.
Sammelzeit: Juli – Oktober
Anwendung: Tee als Aufguß vom blühenden Kraut. Augenbad bei müden, tränenden Augen.
Baldrian:
Standort: Am Fluß, in Gräben, an Bachufern, in moorigen, feuchten Wiesen. Ca 100cm hoch.
Sammelzeit: September – November
Anwendung: Tee als Aufguß der Wurzeln bei Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfweh, krampfartigen Zuständen im Magen – und Darmbereich.
Dost – Josefstee:
Standort: Unter Hecken und an Wegrändern.
Ca. 40cm hoch.
Sammelzeit: Juli – August
Der Dost duftet sehr intensiv und kann gut getrocknet werden.
Er ist gut bei Erkältungen, wird aber auch gerne zum Abendbrot getrunken.
Golddistel/ Muttergottesdistel:
Standort: Sonnige Magerweiden, Halbtrockenrasen, meist auf kalkhaltigen Böden.
In der Sandebecker Feldflur nicht mehr zu finden.
Sammelzeit: Juli bis September
Raukenblättriges Greiskraut:
Herrgottsäugelchen
Standort: Kalkmagerrasen, Halbtrockenrasen, Wegraine. 50 – 80cm hoch
Sammelzeit: Juli – August
Anwendung: Über eine Anwendung ist hier nichts bekannt.
Johanniskraut/Herzjesublut:
Standort: Sonnige Weg- und Waldränder, 50cm hoch.
Sammelzeit: Juli – August
Anwendung: Tee als Aufguss der Blüten und Blätter bei Unruhe und Schlaflosigkeit, Johanniskrautöl bei Brandwunden und Verletzungen.
Zerdrückt man die gelben Blüten zwischen den Fingern, tritt tiefroter Saft hervor.
Kamille:
Wirksam ist die echte Kamille mit hohem Blütenboden.
Die Hundskamille mit ausgefülltem Blütenboden ist unwirksam.
Standort: Im Acker, an Wegrändern, auf Schuttplätzen,ca 40 – 50 cm hoch.
Sammelzeit: Mai – August
Anwendung: Tee als Aufguß der Blüten bei Magenkrämpfen, Durchfall, Entzündungen in Mund – und Rachenhöhle,Gesichtsdampfbad bei Schnupfen, Nebenhöhlenkatharrh und einiges mehr.
Knoblauch:
Um eine Hauptzwiebel sind Nebenzwiebeln, sogenannte Zehen angeordnet. Schmale überhängende Blätter, weiße bis rötliche Blütenstände.
Standort: Knoblauch wird hier in Gärten angebaut, Vermehrung durch Zehen.
Sammelzeit: Im Herbst, wenn die Blätter abgestorben sind, werden die Zwiebel – Zehen geerntet.
Heilmittel: Knoblauch ist eine der ältesten Heilpflanzen.
Er wird verwendet zur besseren Durchblutung, gegen Osteoporose, bei Darmerkrankungen und vieles mehr.
Er ist ein beliebtes Gewürz bei der Zubereitung von Speisen.
In das Krautbund nimmt man den Stängel mit Blütenstand.
Mariendistel/Kattenmadick:
Standort: Hier nur in Gärten, können ausgesät werden.
Sammelzeit: Im Spätsommer werden die dunkelbraunen Samen geerntet.
Anwendung: Tee als Aufguß der gequetschten Früchte zur Entgiftung der Leber.
Odermennig:
Standort: Wegränder, sonnige Waldränder, ca. 50 cm hoch.
Die Blüte ist einer kleinen Königskerze ähnlich.
Sammelzeit: Juni – Juli
Anwendung: Tee als Aufguß bei Blasen und Nierenleiden und bei Durchfall, zum Gurgeln bei Entzündungen der Mund und Rachenschleimhaut.
Pfefferminze:
Holziger Wurzelstock mit vielen unterirdischen Ausläufern, aus denen etwa 40 cm hohe vierkantige Stängel hochsteigen.
Standort: Haus – und Bauerngärten, Wasserminze am Wasser.
Sammelzeit: Vor der Blüte, Juni – August.
Anwendung: Tee als Aufguß der Blätter bei ungenügender Gallenabsonderung, Krämpfen der Verdauungsorgane, und bei Erkältungskrankheiten.
Rainfarn:
(gelbe Knöpfe – chiärle Knöppe)
Standort: An Wald – und Straßenrändern, sonnigen Dämmen, ca. 100 cm hoch.
Sammelzeit: Juni bis September
Anwendung: Tee als Aufguß der Blüten, nur vorübergehend bei Würmern.
Pflanze stark riechend, vertreibt Flöhe bei Tieren.
Schafgarbe:
Standort: Wegränder, Wiesen, Weiden und Ödplätze, ca. 50 cm hoch.
Sammelzeit: Juli – August
Anwendung: Tee als Aufguß der Blüten, appetitanregend, krampflösend.
Sumpfschafgarbe/Marienäugelchen:
Die Sumpfschafgarbe unterscheidet sich von der „ gewöhnlichen“ Schafgarbe dadurch, dass die Blütenkörbe wesendlich größer
und geringer in der Zahl sind und deren sehr schmale, lange Blätter fein gezahnt sind.
Standort: Nasswiesen, Gräben, Ufer,
30- 60 cm hoch.
Anwendung: Über eine Heilwirkung der Sumpfschafgarbe ist uns nichts bekannt.
Blütezeit: Juli – August
Tausendgüldenkraut:
Enziangewächse, verzweigter Blütenstand mit hellroten bis fliederfarbenen Blüten.
Standort: Waldrand, Feldrand, 15 – 30 cm hoch.
Tausendgüldenkraut ist in der Sandebecker Feldflur nicht mehr zu finden.
Sammelzeit: Juli – August
Anwendung: Tee als Aufguß des ganzen Krautes ohne Wurzel bei Appetitlosigkeit, Magenverstimmung, mangelhafter Verdauung.
Wilder Thymian/Quendel:
Kleiner, verholzter Wurzelstock mit Ausläufern, Blüten von dunkel purpurrot bis hell fliederfarben.
Standort: Trockenmauern, trockene Wegränder,
20 – 30 cm hoch.
Sammelzeit: Juli – August
Anwendung: Tee als Aufguß bei Erkrankungen der Atemwege und Bronchien.
verw. Teil: Das ganze Kraut ohne Stängel und Wurzeln.
Vorsicht bei Überdosierung!
Wermut/Würmeggen:
Standort: Bei uns nur in Gärten, ca. 100cm hoch
Sammelzeit: Mai – August
Anwendung: Tee als Aufguß der Blätter, appetitanregend, verdauungsfördernd, blähungswidrig, gallenbildend, krampflösend.
Fetthenne – Donnerkraut:
Standort: An Wegrändern, ca. 50cm hoch
Sammelzeit: August – September
Für das Krautbund nimmt man die wilde, nicht die Garten Fetthenne.
In den Arzneimittelbüchern wird diese Pflanze zwar aufgeführt, aber in der Überlieferung ordnet man ihr keine medizinische
Anwendung zu.
In der entsprechenden Literatur wird darauf verwiesen, dass die heute noch gebräuchliche Bezeichnung „Donnerkraut“ auf die vorchristliche
germanische Zeit (Gott Donar) verweist.