Velmerstot
Die (oder auch: der) Velmerstot ist der nördlichste und höchste Berg des Eggegebirges in Nordrhein-Westfalen. Sie besitzt die beiden Kuppen Preußische Velmerstot (Südkuppe; ca. 464 m ü. NHN), deren Gipfel sich im Gebiet von Steinheim-Sandebeck im Kreis Höxter erhebt, sowie die Lippische Velmerstot ( Nordkuppe; 441,4 m), die im Gebiet von Horn-Bad Meinberg im Kreis Lippe liegt. Der gesamte Berg gehört zum Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge. Auf der Preußischen Velmerstot steht der Eggeturm (Aussichtsturm); auf der Lippischen Velmerstot mit Heidelandschaft befinden sich zerklüftete Sandsteinfelsen.
Preußische Velmerstot
Die südliche Preußische Velmerstot ist der höchste Berg des Eggegebirges. Sie liegt in Steinheim-Sandebeck und hat eine Höhe von etwa 464 m; nach anderen Quellen sowie der Inschrift des Gipfel-Markierungssteins hat sie eine Höhe von 468 m.
NATO-Station
Seit 1964 nutzten niederländische NATO-Truppen die Preußische Velmerstot als Militärbasis. Sie erklärten das 11 ha große Gelände zur Sicherheitszone und bauten Stellungen zur Flugabwehr. Während des Kalten Krieges standen auf dem Berg eine von der NATO betriebene Radarstation und eine HAWK-Raketenstellung. Ab dem 1. April 1990 stationierten die Niederländer auf dem Berg auch Patriot-Raketen. Beim Abzug der NATO-Truppen am 1. Juli 1994 blieben breite Asphaltstraßen, Munitionsbunker, Soldatenunterkünfte und ein Funkturm zurück.
Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen einigten sich, das Gelände zu renaturieren. Das Forstamt Paderborn ließ 2002 und 2003 die Militäranlagen abreißen. Seit August 2003 ist der Zugang zum Gipfel für Wanderer nicht mehr auf den Eggeweg beschränkt.
Eggeturm
Das Forstamt Paderborn errichtete 2003 den Eggeturm, der 2010 restauriert wurde. Die Holzkonstruktion des Aussichtsturms ist 17 m hoch, die Aussichtsplattform befindet sich auf 9,15 m Höhe.
Vom Turm schweift der Blick nach Westen über den Bauernkamp und den Eggeberg in die Senne. In Richtung Nordwesten schaut man zum Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal und nach Norden in das Lipper Bergland mit der Lemgoer Mark. Nach Nordosten blickt man über die Hohe Asch, einige Berge bei Bad Pyrmont, den Winterberg und die Heinberge bei Blomberg, die Talsenke bei Schieder und über den Schwalenberger Wald, in dem auf einem Bergsporn die Burg Schwalenberg zu erkennen ist, bis ins Weserbergland. In Richtung Osten fällt der Blick vorbei am Köterberg (kahle Berghöhe mit Fernsehturm) zum Solling. Nach Südosten schaut man über den Kegel des Desenbergs und weitere Vulkanhügel zum Habichtswald, und im Süden ist das Sauerland zu erkennen.
Lippische Velmerstot
Die nördliche Lippische Velmerstot ist mit 441,4 nach der Preußischen Velmerstot (ca. 464 m) und dem Feldromer Berg (ca. 448 m) sowie zusammen mit der gleich hohen Hausheide (441,4 m) der dritthöchste Gipfel des Eggegebirges und nach dem Köterberg (495,8 m), dem Feldromer Berg und dem Barnacken (446,4 m) die vierthöchste Erhebung im Kreis Lippe.
Auf ihrer Gipfelregion liegen zahlreiche Sandsteinquader frei. Von dort sind nicht nur das Hermannsdenkmal im Nordwesten, der Köterberg im Osten und das Warburger Land mit dem 343,6 m hohen Desenberg im Südosten zu sehen. Bei guter Fernsicht ist darüber hinaus auch der Fernmeldeturm Habichtswald auf dem 597,5 m hohen Essigberg bei Kassel mit bloßem Auge erkennbar. Dieser ist mit etwa 65 km einer der weitest entfernten, von der Velmerstot aus sichtbaren Berge. Im Tal liegen Silberbach und Silbermühle.
Auf dem Gipfel steht ein 1,6 m hoher Obelisk aus Sandstein, der neben der Jahreszahl „1916“ unter anderem auch die Inschrift „Komm gern zu mir, doch schone mich, denn alles hier geschah für Dich“ trägt. Darüber hinaus bildet der Obelisk einen trigonometrischen Punkt. Während des Zweiten Weltkriegs unterhielt die Wehrmacht hier eine Station zur Flugüberwachung.
Auf der Westflanke steht oberhalb dem Silberbach das Naturfreundehaus Schnat.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Velmerstot